Liebe ROUMIE,
Einleitung: Wenn das Mama-Sein alles verändert
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich zum zweiten Mal Mama wurde. Das erste Mal war schon ein riesiger Umbruch – aber als mein zweites Kind geboren wurde, hat sich mein Leben noch einmal ganz anders verschoben. Plötzlich war ich nicht mehr nur die Stylistin, die ich über dreizehn Jahre lang mit Herz und Seele war. Ich war Mama von zwei kleinen Menschen, die mich brauchten – und gleichzeitig eine Frau, die sich selbst nicht verlieren wollte.Die letzten Jahre habe ich so viele Frauen beraten, gestylt, zum Strahlen gebracht. Ich habe gesehen, wie viel Selbstbewusstsein in einem neuen Look stecken kann, wie sehr wir uns nach einem Stück Selbstliebe sehnen. Doch plötzlich stand ich selbst da, mit Augenringen, ungeduscht, das Baby auf dem Arm und das große Kind am Bein. Und ich fragte mich: Wer bin ich eigentlich noch, außer Mama? Was ist aus meinen Träumen, meinen Bedürfnissen und meinen eigenen Wünschen geworden?
Die unsichtbare Veränderung: Identität im Wandel
Vielleicht kennst du dieses Gefühl. Es ist, als würde das Leben plötzlich nur noch aus To-do-Listen bestehen: Windeln wechseln, Fläschchen machen, Wäscheberge bezwingen, irgendwie funktionieren. Von außen sieht alles vielleicht nach perfekter Mama aus, aber innen drin fühlt es sich manchmal leer an. Ich habe mich oft gefragt, ob das okay ist – ob ich und meine Sehnsucht nach mehr Raum für mich selbst egoistisch sind.Mit meinem zweiten Kind habe ich verstanden, dass genau das der Schlüssel ist: Akzeptanz. Ich muss nicht alles perfekt machen. Ich darf mich selbst vermissen, ich darf traurig sein, dass mein altes Leben vorbei ist – und trotzdem voller Liebe für meine Kinder sein. Es geht nicht darum, sich zwischen „Mama sein“ und „Ich selbst sein“ zu entscheiden. Es geht darum, beides zu verbinden und Stück für Stück wieder Vertrauen in die eigene Stärke zu entwickeln.
„Wer bin ich jetzt?“ – Die Suche nach dem Ich
Es gab Tage, da habe ich mich in der neuen Rolle verloren. Ich habe mich gefragt, ob ich jemals wieder die Frau sein kann, die ich mal war – oder ob ich mich neu erfinden muss. Die Wahrheit ist: Identität ist nichts Starres. Sie verändert sich, wächst und entwickelt sich weiter. Und mit jedem Tag, an dem ich mir selbst ein paar Minuten schenke – sei es ein Kaffee auf dem Balkon, ein ehrliches Gespräch mit einer Freundin oder ein kleiner Spaziergang allein – finde ich ein Stück mehr zu mir zurück.Zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung
Ich weiß, wie schwer es ist, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren. Deshalb wünsche ich mir, dass du aus meinen Erfahrungen Mut schöpfst. Du bist nicht allein mit deinen Fragen und Zweifeln. Es ist normal, sich manchmal fremd zu fühlen im eigenen Leben. Aber du bist mehr als „nur“ Mama. In dir steckt so viel Kraft, so viel Liebe – für deine Kinder, aber auch für dich selbst.Wege zurück zu sich selbst
Ich möchte dich ermutigen, dir selbst zu vertrauen. Du darfst dich verändern, du darfst wachsen, du darfst dich selbst neu entdecken. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mut, sich diese Fragen zu stellen. Und weißt du was? Je mehr ich mich selbst akzeptiere, desto mehr spüren das auch meine Kinder. Sie lernen, dass Selbstliebe und Selbstfürsorge kein Luxus sind, sondern ein Geschenk – für uns alle.Vielleicht hilft dir meine Geschichte, ein kleines bisschen mehr Vertrauen in dich zu haben. Sei liebevoll zu dir, auch wenn es chaotisch ist. Erlaube dir, Fehler zu machen. Und erinnere dich daran: Du bist nicht allein. Es gibt so viele Frauen, die sich ähnlich fühlen – und gemeinsam können wir uns gegenseitig stärken.
Sei gut zu dir und der Rest kommt von allein! Deine Ha.