Elternzeit ist kein Urlaub: Die ehrliche Wahrheit über Isolation und Identitätskonflikte

Elter nSpazieren mit ihrem kleinen Kind Hand in Hand in der Natur

Liebe ROUMIE,

„Genieß die Elternzeit, das ist doch wie Urlaub!“ – Wenn du diesen Satz schon mal gehört hast, dann weißt du vermutlich, wie absurd er sich anfühlen kann. Denn die Realität sieht oft ganz anders aus: Elternzeit ist kein Cocktail am Strand, sondern ein Marathon voller Herausforderungen. Vor allem Mütter erleben in dieser Phase Isolation, Dauerverfügbarkeit und Identitätskonflikte. Lass uns gemeinsam einen ehrlichen Blick auf den Alltag in der Elternzeit werfen – ohne Filter und ohne Beschönigungen.


1. Isolation: Das Leben fühlt sich plötzlich klein an

Die Tage in der Elternzeit können sich lang und einsam anfühlen. Während du früher vielleicht von einem Meeting ins nächste gesprungen bist oder am Wochenende mit Freund*innen unterwegs warst, dreht sich jetzt alles um den kleinen Menschen, der auf deinem Arm liegt. So zauberhaft dieser Anfang auch ist, er kann gleichzeitig unglaublich isolierend sein.

Viele Mütter erzählen, dass sie sich in dieser Phase abgeschnitten fühlen – von der Außenwelt, von alten Freundschaften und manchmal sogar von sich selbst. Spontane Treffen? Schwierig. Gespräche, die nichts mit Windeln oder Schlafrhythmen zu tun haben? Selten. Und wenn du dann doch die Energie findest, rauszugehen, stellst du fest, dass die Welt sich weiterdreht, während du das Gefühl hast, in einer Zeitschleife zu stecken.

Kleiner Reminder: Es ist okay, sich einsam zu fühlen. Du bist nicht allein, und es gibt viele andere Mütter, die genau dasselbe durchmachen.


2. Dauerverfügbarkeit: 24/7 im Einsatz

„Kannst du nicht einfach mal entspannen?“ – Wenn es nur so einfach wäre! Mit einem Baby oder Kleinkind bist du immer im Dienst. Es gibt keine Pausen, keinen Feierabend und erst recht keine Wochenenden. Dein kleiner Chef (oder Chefin) hat schließlich Bedürfnisse, die nicht warten können.

Diese Dauerverfügbarkeit kann körperlich und emotional erschöpfend sein. Schlafentzug, ständige Aufmerksamkeit und die Verantwortung, alles richtig zu machen, sind eine explosive Mischung. Und während du versuchst, die perfekte Mutter zu sein, kommt oft das Gefühl auf, dass alles, was du tust, doch nicht genug ist.

Hier ein kleiner Tipp: Du musst nicht perfekt sein. Es reicht völlig, gut genug zu sein – und das bist du bereits.


3. Identitätskonflikte: Wer bin ich eigentlich noch?

Vor der Elternzeit hattest du vielleicht eine klare Vorstellung davon, wer du bist: Eine ambitionierte Karrierefrau, eine kreative Seele, ein Freigeist. Und jetzt? Jetzt bist du vor allem eins: Mutter. So schön diese Rolle auch ist, sie kann dich in einen Identitätskonflikt stürzen.

Viele Mütter fragen sich in der Elternzeit: „Bin ich nur noch Mama? Was ist mit meinen Träumen und Zielen? Werde ich jemals wieder die Alte sein?“ Die Antwort ist: Nein, du wirst nicht mehr dieselbe sein – aber das ist okay. Du bist dabei, eine neue Version von dir selbst zu entdecken, die vielleicht stärker, geduldiger und noch beeindruckender ist, als du es dir je vorstellen konntest.


Fazit: Du bist nicht allein

Wenn dir die Elternzeit manchmal wie ein riesiger Balanceakt vorkommt, dann ist das ganz normal. Isolation, Dauerverfügbarkeit und Identitätskonflikte sind keine Zeichen von Schwäche – sie sind Zeichen dafür, dass du dich voll und ganz auf diese intensive Phase einlässt.

Denk daran: Du machst einen großartigen Job. Und auch wenn es sich nicht immer so anfühlt, bist du genau die Mutter, die dein Kind braucht.

Sei gut zu dir und der Rest kommt von allein!
Deine Ha.

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